RSV Würges – SG Oberlahn     2:2   (2:0)    

 

Déjà-vu für den Gastgeber: Verspielte man schon vor Wochenfrist in Niederbrechen einen 2:0-Vorsprung, war es diesmal dasselbe gegen das nächste Kellerkind aus Oberlahn. Bezeichnend, dass man sich den Ausgleichstreffer auch noch in Überzahl einfing nach Zeitstrafe für den Gast. Nach den ersten 20 Minuten mit der frühen 2:0-Führung kaum nachvollziehbar.

Die erste Aktion gehörte zwar dem Gast – Laurin Ketter steuerte ab der Mittellinie alleine auf das Tor von Würges zu, schloss aber viel zu früh und mit dünnem Abschluss ab (6.) - war der Gastgeber am Drücker. In der nächsten Szene fiel schon das 1:0 durch Jermaine Pedraza (6.): Scorerpunkt für Nico Brands mit tollem Steckpass, Pedrazas Antritt genau darauf abgestimmt. Zwei Minuten später wieder der RSV: Ivan Biskic passte von außen auf Alen Nukovic im Fünfer, der mit der Ballannahme scheiterte, anstatt direkt abzuschließen (8.). In der Folgeaktion kam der Ball nochmal in den Strafraum, diesmal auf Ilias Abarkan (8.), Würges reklamierte Foulspiel. Das 2:0 war schon in der 10. Minute fällig: Alen Nukovic ließ seinen Gegenspieler aussteigen und netzte souverän von halblinks aus etwa 10 Metern ein. Weiter der RSV mit Fernschuss durch Miguel Granja aus 25 Metern – aufgelegt von Niklas Hecht – bei dem Gästekeeper Elias Eiffler nachfassen musste (12.). Eiffler danach hervorragend gegen den frei vor ihm auftauchenden Alen Nukovic im Eins-gegen-Eins-Duell (13). Ivan Biskic schlug einen gefährlichen Flankenball von links, Oberlahn klärte mit vereinten Abwehrkräften (15.). Der Gast nur einmal vor der Pause mit Entlastung, als Christopher Giese Laurin Ketter anspielte, der den Ball aber nur um eine Fußspitze nicht kontrollieren konnte (25.). Das mögliche 3:0 wurde dem RSV Würges wegen vorgeblicher Abseitsstellung zurückgepfiffen (29.). Spätestens ab hier und ferner mit Miguel Granjas verletzungsbedingter Auswechslung (36.). gab es einen Bruch im Spiel der Gastgeber.

Oberlahn nach der Pause aktiver und besser im Spiel. Der Anschlusstreffer fiel mit wuchtigem Kopfball nach Ecke von rechts durch Adrian Dombach (51.); schwach verteidigt vom RSV, weil der hohe Ball sich im Fünfmeterraum befand und dort entweder der Keeper oder der Dombach zugeteilte Gegenpart konsequenter sein musste. Loris Ketter kam kurz später zu frei zum Kopfball, setzte den Ball aber deutlich über das Gehäuse der Würgeser (55.). Würges nach einer Viertelstunde endlich in der Partie zurück, Oberlahn-Torwart Eiffler kratzte einen RSV-Eckball von links gerade so aufs Tornetz (63.). Alen Nukovic setzte Jermaine Pedraza in Szene, sein strammer Abschluss von halblinks nur knapp über das Oberlahn-Gehäuse (68.). Später war Alen Nukovic auf rechts eigentlich durch, wurde aber gelegt – der Schiedsrichter pfiff nicht, wertete somit unverständlicherweise kein Foulspiel und kein Vergehen des letzten Mannes (82.). Danach wurde eine Aktion des RSV wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen (84.). Der eingewechselte Sven Blümel, der aus dem Kader der zweiten Mannschaft aushalf, flankte sauber von rechts in den Strafraum – Ivan Biskic schaffte es nicht, das Spielgerät nur noch ins Tor der Gäste zu drücken (86.). Das 3:1 wäre so wertvoll und die Vorentscheidung gewesen. So kam es, wie es kommen musste: Nie aufsteckende Gäste packten in Unterzahl nach Zeitstrafe den Ausgleich. Schon die Vorarbeit von Marco Ketter auf links war zu verhindern, noch mehr der allerdings ansehnlich von Spielertrainer Marco Cromm verarbeite Ball, mit nach einer Drehung trocken versenktem Flachschuss (88.). Obwohl im Strafraum war der Abstand des Gegenspielers nämlich deutlich zu groß.

RSV Würges: Kröller, Haeder, Hecht, Pedraza, Nukovic, Granja, Biskic, Din, Abarkan, Brands, Gering (Klippel, Blümel)

SG Oberlahn: Eiffler, Dombach, Klapper, M. Ketter, Abel, Lo. Ketter, Cromm, Giese, Kopp, Lau. Ketter, Hardt (Störzel, Bleech, Steckenmesser)

Tore: 1:0 Jermaine Pedraza (6. Min.), 2:0 Alen Nukovic (9. Min.), 2:1 Adrian Dombach (55. Min.), 2:2 Marco Cromm (88. Min.)

Schiedsrichter: Mhamed El Ouarti (Altenhain)

Zuschauer: 85

 

Bericht: Ingo Rum