RSV Würges – FC Waldbrunn II     3:1    (0:1)    

Direkt nach dem Einlauf der Teams gedachte die RSV-Fußballfamilie zunächst gebührend unserem kürzlich verstorbenen treuen Vereinsmitglied und damaligem Spieler in der erfolgreichen Hessenpokalsieger-Mannschaft von 1987, Ottmar Döring.

Würges startete engagiert und optisch überlegen, Ivan Biskic für den Gastgeber nach abgewehrter Ecke oben am Tordreieck vorbei (3.). Waldbrunn vor allem im ersten Durchgang noch oft nach Gegenstößen gefährlich. So fiel in der 13. Minute das 0:1 auch nach Rechtsflanke von Jan Dickkopf. Tobias Rösler vollendete in der Mitte per Fuß problemlos (13.). Das 0:1 spielte dem Gast in seiner Spielweise freilich in die Karten und Würges fand bis zur Halbzeit keine effektiven Mittel mehr. Eher hätte fast Waldbrunn nachlegen können, aber Jan Dickkopf scheiterte links am Würgeser Kasten vorbei, nachdem ein Flankenball von links nicht unterbunden wurde (22.). Silas Henrich vergab für die Westerwälder dann fast freistehend, weil er zu überrascht vom Ballverlust in der Würgeser Abwehr war und sich unter Zeitdruck wähnte (35.)

Nach der Pause zog der RSV aber das Tempo deutlich an und übernahm wie vor dem Rückstand das Kommando. Ein Eckball von rechts wurde zum zweiten Pfosten verlängert, aber Jermaine Pedraza scheiterte aus Nahdistanz (49.). Eine ganz starke Vorbereitung über links im Zusammenspiel von Nico Brands und Ivan Biskic im höchsten Tempo leitete den verdienten Ausgleich ein: Jermaine Pedraza musste in der Mitte nur noch eindrücken (55.). Fast eine ähnliche Situation kurz darauf: Nico Brands‘ Flanke von links, Torwart Robin Form für Waldbrunn so gerade noch zur Ecke vor den einschussbereiten Gegnern (58.). Das 2:1 durch Ivan Biskic war einer Finte von Jermaine Pedraza zu verdanken: Jeder dachte, er würde den flach geschlagenen Ball von Biskic annehmen und verarbeiten, aber er ließ ihn durchlaufen und schickte den Keeper der Waldbrunner dadurch ins falsche Eck (59.). Ivan Biskic allerdings handelte sich dann eine zehnminütige Zeitstrafe ein – die zweite Aktion war eine Schwalbe – und hätte sein Team damit unnötig in die Bredouille bringen können. Tatsächlich gab es bis zur Wiederauffüllung auf 11 Akteure für den Gastgeber zwei kritische Situationen: Waldbrunn forderte Foulelfmeter nach vermeintlichen Vergehen des zur Halbzeit eingewechselten Maximilian Klingebiel am agilen Silas Henrich (68.); Leon Kröller im Würgeser Kasten musste nach Ball von rechts in höchster Not vor Henrich retten (71). Ivan Biskic selbst aber machte den Deckel mit dem 3:1 drauf und war mithin an allen Toren beteiligt: Beim platzierten Flachschuss aus gut 20 Metern gab es nichts zu halten für Form im Gästetor. Man hätte noch höher stellen können mit Freistoß Gordon Haeder aus 25 Metern, der knapp links vorbei strich (86.); und Alen Nukovic mit einem Strahl aus beinahe 30 Metern rechts oben am Torknick vorbei, da hätte der Keeper kein Land mehr gesehen (91.). In der langen Nachspielzeit die nie aufsteckenden Gäste noch mit zwei Aktionen: Leon Kröller unterlief einen langen Ball, aber Waldbrunn konnte die Folgeaktion daraus nicht ummünzen (93.); Kröller dann aber wiederum souverän nach scharf in den Fünfmeterraum gezogener Waldbrunner Ecke von rechts (96.).

Ein verdienter Arbeitssieg zum Auftakt für den RSV Würges nach der überlegenen zweiten Halbzeit. Nach dem Ausgleichstreffer konnte man immer mehr eigene Abschlüsse generieren. Waldbrunn konnte nach der 1:0-Führung tief und sehr gut gestaffelt stehen, aber brachte in Durchgang zwei außer während der RSV-Zeitstrafe und letztlich unbedeutend in der Nachspielzeit kaum eigene Offensivaktionen mehr zu Ende gespielt.

RSV Würges: Kröller, Haeder, Pedraza, Nukovic, Kretschmann, Biskic, Roth, Petrovic, Brands, Din, Hecht (Klingebiel, Stahl, Mohandespur)

FC Waldbrunn II: Form, T. Dickopf, Brenda, Schäfer, Hölzer, Reitz, J. Dickopf, Schöndorf, Konstantinidis, Rösler, Henrich (Prohaska, Metternich, Seelbach)

Tore: 0:1 Tobias Rösler (13. Min.), 1:1 Jermaine Pedraza (56. Min.), 2:1 und 3:1 Ivan Biskic (59. + 81. Min.)

Schiedsrichter: Simeon Thomm (Fechenheim)

Zuschauer: 95


Bericht: Ingo Rum